#fragmama: Müssen Kinder wirklich fernsehen?
„Mama, warum funktioniert der eigentlich nicht?“, Mai(g)löckens Fragen zeigt, wie es bei uns um den kindlichen Fernsehkonsum bestellt ist. Er existiert quasi nicht – zumindest zuhause. Nachdem wir dem klassischen Fernsehprogramm schon vor Jahren abgeschworen haben und nur noch gezielt online fernsehen, halten wir es beim knapp vierjährigen Mai(g)löckchen genauso. Wenn sie fernsehen darf, dann nur einzelne Folgen und nach Möglichkeit schauen wir mit ihr. Dann laufen unter anderem Peppa Wutz, Thomas, die Lokomotive, Janosch-Verfilmungen oder Zoe und der Zauberkasten.
Ganz anders sieht die Welt bei den Großeltern aus. Dort gelten ja bekanntlich andere Regeln (nämlich meist – fast-keine 😉 ) und so darf sie dort nach Herzenslust ansehen, was Kika und Co. hergeben. Das ist zwei mal die Woche für jeweils ca. ein bis zwei Stunden der Fall. Das darf sie übrigens, seitdem sie drei Jahre alt ist, was mir, wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, sehr früh vorkommt. Aber mit den Vergleichen meiner Kindheit, die 30 Jahre zurückliegt und ihrer Kindheit im 21. Jahrhundert ist es so wie mit dem Umrechnen von Euro in Schilling – es lässt sich einfach nicht 1:1 umlegen.
Gar kein Fernsehen, nur ein wenig oder nach Lust und Laune? Acht Mamabloggerinnen waren so nett und haben mir verraten, wie sie es bei ihren Kindern halten und zwar so:
Catrin von Mom4Mom
„Lucian ist 3.5, darf seit er 1.5 ist Fernsehen. Anfangs war ich immer dabei, bzw. hab daneben gearbeitet… Er darf heute ab und zu schauen, wenn ich kochen muss und er nicht helfen kann und danach fragt, am Wochenende nach dem Mittagessen oder am Nachmittag, wenn wir „rasten“ wollen, da er keinen Mittagsschlaf mehr hält. Und wenn er krank ist, damit er sich nicht übernimmt. Höchstens 2 Stunden (absolutes max) … Mit Netflix kann ich gut überwachen was und wie viel er sieht. Manchmal gehen Tage vorbei und er hat keine „Minute“ geschaut, manchmal jeden Abend vorm Abendessen… 30-40 Minuten. Sonst einen Film schauen auf langen Autofahrten und oder wenn wir mal wo Abendessen sind und es für ihn „langweilig“ ist.“
Anneliese von Einer schreit immer
„Wenn die Nerven blank, das Wetter schlecht und die Kinder lästig sind, dann dürfen sie fernsehen. Anfangs schauten die Kids immer die Barbapapas. Und weil ich jedes Mal ein unglaublich schlechtes Gewissen dabei hatte und immer noch habe, streamen wir seit zirka einem Jahr via Netflix alle Kinderserien – besonders beliebt ist Peppa Pig – auf Englisch. Das Witzige ist: Die Kinder sprechen mittlerweile wirklich ein paar Worte auf Englisch. Etwa wenn die Zahnfee einen Zahn holt und eine Goldmünze hinterlässt, dann zeigt Micky mit dem Finger auf den Fernseher und sagt: „COIN“. Für mich ist dieser Kompromiss eigentlich sehr OK. Und die englische Spielgruppe spare ich mir auch noch…“
Was Anneliese sonst noch vom Thema „Fernsehen und Kinder“ hält, könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen >>
Birgit von Muttis Blog
„Wir haben einen Fernseher, wir Eltern schauen fern, die Kinder schauen fern. Alles mit Maß und Ziel, versteht sich – sprich etwa 30-45 Minuten/Tag. Und vor allem: gemeinsam. Ich will darüber im Bilde sein, was sich die Jungs so „reinziehen“. Ein Dauerbrenner seit vielen Jahren (meine Kinder sind mittlerweile 7 und 10 Jahre alt) ist die Sendung mit der Maus. Wir lieben sie – alle miteinander! Die Sendung wird übrigens demnächst 45 Jahre alt!
Wenn man sich die Statistiken zur Fernsehnutzung der Jüngsten ansieht, kann einem schon das Gruseln kommen. Aktuelle Zahlen aus dem Jahr 2015 siehe hier >>„
Daniela von Die kleine Botin
„Ja, sie dürfen fernsehen: Frl. Tochter am iPad, seit sie mit ca. 22 Monaten dauernd krank war. Kurze Videos à la „Kleiner TroTro“ zum Inhalieren, hat super geklappt. Inzwischen darf sie mit knapp 5 täglich ca. 20-30 Minuten schauen. Immer noch überwiegend Youtube oder Netflix. „Frozen“ durfte sie zu Silvester am Stück sehen. Und auch die Kleine. Bei den Geschwistern kann man (ich?) nicht so konsequent sein, die schaut also mit. Ich beobachte sie aber genau und bisher ist keine Überreaktion oder Aufgewühltheit festzustellen, schläft auch genau gleich wie vor Monaten. Also darf hier täglich ein bisschen weiter geschaut werden.“
Judith von Stadtmama
Mit Maß und Ziel. Man kommt kaum dran vorbei. Ich bin allerdings gegen TV Berieselung, damit ich meine Ruhe habe. Gute, dass sie Hörspiele so gerne mag. Am Abend gibt es ca. jeden 2. Tag Lillifee oder Emily Erdbeer am iPad, mit drei mochte sie Peppa Pig und Sendung mit der Maus Clips. Am Fernseher im Wohnzimmer eigentlich nie, bzw. bisher zwei Mal (Silvester und einmal, als sie krank war). Ganz einfach, weil der untertags für uns auch nie läuft. Das kommt sicher noch früh genug.
Kein Medienkonsum für Kinder geht nicht?! Was Judith noch zum Thema zu sagen hat, könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen >>
Daniela von We love family
„Ja, dürfen sie. Mit Maß und Ziel.“ Hier könnt ihr nachlesen, wie sie das sieht >>
Vere von Mami rocks
„JAAAA! Die Mama braucht ja auch mal Verschnaufspause, oder?! Ich versuche aber nicht einzuschalten, wenn sie gerade ganz ekelhaft waren – aus Angst, dass sie dann den Umkehrschluss ziehen: benehme ich mich wie ein schrrreckliches Monster, darf ich fernsehen! (Die Kinder sind 2×5 und fast 7 Jahre alt – das Alter finde ich sehr wichtig bei dieser Frage)
Wir schauen fast nur auf Youtube und jetzt neu einer Online-Videothek, so kann ich die Werbung der Kinderkanäle umgehen, die sich die Kinder schön als Neukunden heranzieht (totale Konsum-Gehirnwäsche). Außerdem habe ich den Vorteil, die Filmauswahl besser zu steuern.
Unsere Richtlinie ist 30 Minuten pro Tag, manchmal gucken wir auch alle zusammen einen Kinofilm und an den Tagen mit Aktivitäten haben wir gar keine Zeit dazu. Denn was ich so gut wie nie mache und jedesmal bereue ist Fernsehen unmittelbar vor dem Schlafen gehen. Die kleinen Gehirne rattern dann förmlich und du kannst zu sehen wie sie die Filmerlebnisse verarbeiten.
Oft verlangen die Kinder nach einem Film, gerade wenn sie von den Geschehnissen einer Serie wie Mia and me oder My little Pony regelrecht mitgerissen werden. Die Alternative mit der ich gut leben kann, heißt Hörspiele. Sie spielen etwas nebenher und können dabei gut abschalten.
Als die Kinder kleiner waren und uns am Wochenende immer sehr früh geweckt haben (jetzt spielen sie eine Weile allein bis sie Frühstückshunger kriegen), durften sie Film schauen,damit wir noch eine Stunde länger schlafen konnten.“
Kornelia von Wurzelinchen
Das Wurzelinchen mag den Kasperl gern, den darf sie sich über YouTube am PC anschauen. Einmal am Tag.